Deutscher Pflegerat e.V. (DPR)
Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen
Berlin (25. Juni 2025, Nr. 28/2025)
Sprache prägt Gesellschaft und Pflege: Gesundheitsfachberufe sind viel mehr als „nichtärztliches Personal“
Deutscher Pflegerat fordert mehr Anerkennung und das beginnt auch bei der Sprache
Im Rahmen der Gesetzgebung und der Transformation im Gesundheitswesen wird die Bezeichnung immer wieder publiziert, ausgesprochen und auch häufig so gemeint – „nichtärztliche Berufe“ oder „nichtärztliches Personal“. Der Deutsche Pflegerat kritisiert die häufige Bezeichnung der Profession Pflege als „nichtärztlich“ und verlangt, Pflege- und Therapieberufe auch in der Sprache als eigenständige Heilberufe anzuerkennen und angemessen zu bezeichnen.
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats, betont: „Die Profession Pflege hat hohe Kompetenzen und trägt mit ihrer Arbeit unverzichtbar zur Gesundheitsversorgung bei. Sprache formt unser Bild von Berufen. Die beruflich Pflegenden verdienen klare, anerkennende Worte. Die Reduzierung auf ‚nichtärztlich‘ wird ihrer Verantwortung und Expertise nicht gerecht.“
Pflege ist ein eigenständiger Heilberuf und ein essentieller Baustein zur Gesundheitsförderung, Gesunderhaltung und Prophylaxe unserer Bevölkerung, der weit über unterstützende Tätigkeiten hinausgeht. Die Profession entscheidet eigenverantwortlich, verfügt über spezialisiertes Fachwissen – bis hin zu akademischem Niveau – und ist nicht erst seit der Corona-Pandemie systemrelevant für eine funktionierende Gesundheitsversorgung und Demokratiesicherung.
Warum eine korrekte Bezeichnung wichtig ist:
• Sprache beeinflusst Anerkennung: Eine respektvolle Bezeichnung erhöht die gesellschaftliche Anerkennung und stärkt die Attraktivität der Pflege- und Therapieberufe.
• Fachpersonalmangel bekämpfen: Ein positives Berufsbild ist neben guten Arbeitsbedingungen entscheidend, um dringend benötigten Nachwuchs zu gewinnen und Mitarbeitende im Beruf zu halten.
„Wir müssen die Pflege- und Therapieberufe als eigenständige und unverzichtbare Säulen der Gesundheitsversorgung sichtbar machen. Anerkennung beginnt mit korrekter und respektvoller Sprache“, sagt Vogler.
Der Deutsche Pflegerat fordert Politik, Kassen, Medien und Gesellschaft sowie die Institutionen des Pflege- und Gesundheitsbereichs dazu auf, die zentrale Rolle der Pflege- und Therapieberufe in der Gesundheitsversorgung auch in der Sprache angemessen zu würdigen und die Berufsbezeichnungen von Pflege- und Therapieberufen selbstverständlich und präzise zu verwenden.
Ansprechpartner:in:
Christine Vogler
Präsidentin des Deutschen Pflegerats
Michael Schulz
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Der Deutsche Pflegerat als Dachverband vertritt die geeinten Interessen der Berufsverbände und nicht die einzelnen Partikularinteressen der Verbände. Unterschiedliche Positionen und Meinungen einzelner Verbände können sichtbar sein und die Vielfalt der pflegerischen Profession widerspiegeln. Dieses berührt nicht die gemeinsamen Ziele und Intentionen des Deutschen Pflegerats.
Zum Deutschen Pflegerat e.V. (DPR):
Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 22 Verbänden die berufliche Selbstverwaltung. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,7 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerats.
Präsidentin des Deutschen Pflegerats ist Christine Vogler. Vize-Präsidentinnen sind Jana Luntz und Pascale Hilberger-Kirlum.
Mitgliedsverbände:
Arbeitsgemeinschaft christlicher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundes-Dekanekonferenz Pflegewissenschaft gem. e.V.; Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. (BLGS); Bundesverband Geriatrie e.V. (BVG); Bundesverband Pflegemanagement e.V.; Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege e.V. (DFPP); Deutsche Gesellschaft für Endoskopiefachberufe e.V. (DEGEA); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. (DGP); Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Deutsches Netzwerk Advanced Practice Nursing & Advanced Nursing Practice (DNAPN) e.V.; Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW); Katholischer Pflegeverband e.V.; Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP) und Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU).